Bei organischen Ursachen für Erektionsstörungen unterscheidet man:
- Störungen bei der Durchblutung (vaskuläre Ursachen), d.h. zu geringe Blutzufuhr (arteriell) oder erhöhter Blutabfluss (sogenanntes “venöses Leck”)
- Schädigungen im zentralen oder peripheren Nervensystem (neurogene Ursachen)
- Hormonstörungen (endokrine Ursachen)
- Schädigungen des Schwellkörpergewebes (kavernöse Ursachen)
Diese Ursachen können ihrerseits durch eine Reihe von Risikofaktoren (Krankheiten, Verletzungen oder Lebensweisen) bedingt sein. Beispiele:
- Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)
- Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte (Hyperlipidämie)
- Arterienverkalkung (Arteriosklerose, Atherosklerose)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Operationen und Bestrahlungen im kleinen Becken: an Prostata, Darm, Blase
- Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson, Multisystematrophie (MSA)
- Testosteronmangel (Hypogonadismus), zu hoher Prolaktinwert (Hyperprolaktinämie, eventuell verursacht durch ein Prolaktinom)
- Verletzungen an der Wirbelsäule oder am Becken, Querschnittslähmung, Bandscheibenvorfall
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Prostata-Entzündung (Prostatitis)
- Leber- und Nierenleiden
- Schlafapnoe
- Übergewicht, Fettsucht (Adipositas)
- Nikotingenuss (siehe auch FAQ: Macht rauchen impotent?), Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum
Die folgende Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der wichtigsten Ursachen für eine organisch bedingte ED:
Quelle: Stief, Hartmann, Truss, Jonas (Hrsg.): Zeitgemäße Therapie der erektilen Dysfunktion, 2. Auflage 2002.
Wichtig ist, dass Potenzprobleme Hinweise auf eine noch nicht erkannte Krankheit liefern können. Von den Ärzten Aaron Vinik und Donald Richardson stammt folgendes Zitat (IDF Bulletin, Sonderheft “Diabetes und Sexualität”, Volume 43, November 1999):
“Für manche ist der Penis wie eine Wünschelrute, mit der man Männer mit hohem Risiko für eine vaskuläre Katastrophe (Herzinfarkt) lange vor deren Eintreten erkennen kann.”
Aber nicht nur Gefäßerkrankungen zeigen sich oft zuerst als Erektionsstörung. Auch viele der oben unter Risikofaktoren aufgeführte Krankheiten können sich frühzeitig durch Erektionsstörungen bemerkbar machen. Deshalb nochmals unser dringender Rat: Nehmen Sie über Monate anhaltende Erektionsstörungen nicht einfach hin, sondern gehen Sie zu einem Facharzt (Urologe oder Androloge), um die Ursachen der Erektionsstörung herauszufinden. Weitere Informationen stehen auf unserer Seite “Frühwarnsystem Penis”.
Diese Seite wurde von Nicht-Medizinern erstellt. Die Autoren haben dazu sorgfältige Recherchen durchgeführt. Die Informationen auf dieser Seite sollen Ihnen bei der Vorbereitung eines Arztbesuchs helfen und das Gespräch mit dem Arzt erleichtern. Sie können keinesfalls das Gespräch mit dem Arzt ersetzen!