Reden hilft!

Schwer­wie­gen­de Pro­ble­me kön­nen in den sel­tens­ten Fäl­len allein im stil­len Käm­mer­lein gelöst wer­den kön­nen. Im Gegen­teil, wenn man dar­über nicht reden kann, wer­den die Pro­ble­me immer grö­ßer und erdrü­cken­der. So ergeht es vie­len Män­nern mit einer erek­ti­len Dys­funk­ti­on. Zur Trau­er über den Ver­lust der Potenz und das ver­meint­li­che Ende einer befrie­di­gen­den Sexua­li­tät kommt die Angst, den Ansprü­chen der Part­ne­rin nicht mehr zu genü­gen und viel­leicht sogar von ihr ver­ach­tet zu wer­den. Wenn sie dann das Pro­blem als nicht so gra­vie­rend bezeich­net und sagt, dass ihr die Erek­ti­on nicht so wich­tig ist, dann kommt schnell der Ver­dacht, dass sie das nur aus Mit­leid sagt. Und der Gedan­ke, dass sie sich irgend­wann einen poten­ten Part­ner suchen könn­te, lässt sich oft nicht unterdrücken.

Es ist unse­re Erfah­rung, dass offe­ne Gesprä­che über die Situa­ti­on und die damit ver­bun­de­nen belas­ten­den Gedan­ken und Gefüh­le befrei­end wir­ken und neue Per­spek­ti­ven eröff­nen. Aller­dings ist bei der Aus­wahl der Gesprächs­part­ner Vor­sicht ange­bracht, weil man sich mit Offen­heit auch ver­letz­bar macht. Ide­al sind meh­re­re Ansprech­part­ner, die unter­schied­li­chen Bedürf­nis­sen gerecht wer­den: die Part­ne­rin, der Haus­arzt oder Uro­lo­ge, ver­trau­ens­wür­di­ge Freun­de und Män­ner in einer Selbst­hil­fe­grup­pe, die ähn­li­che Erfah­run­gen haben.

Gesprä­che mit Betroffenen

Vie­len Män­nern fällt es aus unter­schied­li­chen Grün­den sehr schwer, mit ihrer Part­ne­rin und einem Arzt über ihr Pro­blem zu reden. Freun­de, die dafür in Fra­ge kom­men, sind sel­ten und loka­le Selbst­hil­fe­grup­pen gibt es nur weni­ge. In die­ser Situa­ti­on kann der Kon­takt mit uns ein ers­ter Schritt aus der Iso­la­ti­on und Hoff­nungs­lo­sig­keit sein. Als selbst Betrof­fe­ne wis­sen wir, wie schwer es für einen Mann ist, mit Potenz­stö­run­gen fer­tig zu werden.

Wenn Sie

  • erfah­ren möch­ten, wie ande­re Betrof­fe­ne mit die­sem Pro­blem umgehen,
  • Anre­gun­gen brau­chen, wie Sie mit Ihrer Part­ne­rin ins Gespräch kom­men können,
  • kon­kre­te Fra­gen zu Ursa­chen und Behand­lung der ED bespre­chen wollen,
  • oder z.B. vor einer Ope­ra­ti­on ste­hen, aus der eine Erek­ti­ons­stö­rung resul­tie­ren könn­te, und mit jemand spre­chen möch­ten, der das schon hin­ter sich hat,

dann rufen Sie uns doch ein­fach an oder schrei­ben Sie uns eine E‑Mail. Tele­fon­num­mer und E‑Mail-Adres­se fin­den Sie auf unse­rer Kon­takt-Sei­te.

Natür­lich kön­nen uns auch Part­ne­rin­nen von betrof­fe­nen Män­nern anspre­chen. Wir ver­mit­teln Frau­en auch ger­ne Kon­takt mit unse­ren Partnerinnen.

Bit­te beach­ten Sie, dass wir weder Medi­zi­ner noch Psy­cho­lo­gen sind. Das Gespräch mit uns kann die Kon­sul­ta­ti­on eines Arz­tes oder eines Psy­cho­the­ra­peu­ten nicht ersetzen.

Gesprä­che mit der Partnerin

Aus Mails von vie­len Frau­en wis­sen wir, dass Part­ne­rin­nen von Män­nern mit Erek­ti­ons­stö­run­gen nichts sehn­li­cher wün­schen als offe­ne Gesprä­che. Alle Frau­en, mit denen wir Kon­takt hat­ten, sind über­zeugt, dass sich dann auch eine für bei­de Sei­ten befrie­di­gen­de Lösung fin­den lässt. Vie­len Män­nern fällt es schwer, über ihre Gefüh­le zu reden. Des­halb ver­wei­gern Vie­le sol­che Gesprä­che. Das ist mehr als scha­de, denn damit wird meis­tens die Chan­ce für eine gute Lösung vergeben.

Es ist hilf­reich, wenn “Mann” zunächst ein­mal allein sei­ne Gedan­ken und Gefüh­le sor­tiert. Dabei kön­nen die fol­gen­den Fra­gen helfen:

  1. Was schät­ze ich an mei­ner Partnerin?
  2. Was hält uns zusam­men? (Gemein­sa­mer Lebens­weg, Kin­der, gemein­sa­me Inter­es­sen, gemein­sa­mer Besitz, Für­sor­ge, Lie­be, Sex, …?)
  3. Wel­chen Stel­len­wert hat für mich die Sexualität?
  4. Was mag ich beim Sex? Was kommt nicht in Frage?
  5. Was war gut an unse­rer Sexua­li­tät vor der ED, was habe ich vermisst?
  6. Was fehlt mir jetzt besonders?
  7. Wel­che mög­li­che Fol­gen der ED für unse­re Bezie­hung befürch­te ich?
  8. Was bedeu­tet mei­ne ED für mei­ne Part­ne­rin? Weiß ich das oder ver­mu­te ich es? Wovor habe ich Angst?
  9. Wel­che Aus­sa­gen mei­ner Part­ne­rin zur Bedeu­tung der ED für sie kann ich nicht glau­ben? Ver­mu­te ich, dass sie mich nur trös­ten will und mir ihre wah­ren Gefüh­le verheimlicht?

Die­se Lis­te ist natür­lich nur ein Vor­schlag. Sie kann durch wei­te­re, der per­sön­li­chen Situa­ti­on ent­spre­chen­de Fra­gen ergänzt wer­den. Dann eig­net sie sich auch als Leit­fa­den für die Gesprä­che. Span­nend wird es, wenn die Part­ne­rin sich eben­falls Ant­wor­ten zu die­sen Fra­gen über­legt. Die unter­schied­li­chen Ant­wor­ten kön­nen das gegen­sei­ti­ge Ver­ständ­nis deut­lich ver­bes­sern. Für den Erfolg von Gesprä­chen sind eini­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­geln wichtig.

Vie­le Paa­re berich­ten, dass sol­che Gesprä­che zu einer Ver­tie­fung der Bezie­hung und der Inti­mi­tät geführt haben.

Gesprä­che mit dem Arzt

In unse­rer Sei­te Tipps für den Arzt­be­such haben wir Anre­gun­gen für den Arzt­be­such zusam­men gestellt.

Wei­te­re Mög­lich­kei­ten zum Gespräch

  • Das Infor­ma­ti­ons­zen­trum für Sexua­li­tät und Gesund­heit e.V. (ISG) in Frei­burg bie­tet mon­tags 16 bis 18 Uhr und frei­tags 10 bis 12 Uhr unter der Tele­fon­num­mer 0180 555 84 84 (14 ct/min aus dem Fest­netz, Mobil­funk max. 42 ct/min) Bera­tung zu Sexu­al­stö­run­gen an.
  • Pro Fami­lia
    Unter der Ruf­num­mer 069 90 744 712 kön­nen Sie sich diens­tags von 16:00 – 19:00 Uhr zu allen Fra­gen rund um das Pro­blem “Erek­ti­le Dys­funk­ti­on” bera­ten lassen.
  • Tele­fon­seel­sor­ge
    Unter den kos­ten­frei­en Ruf­num­mern 0800 1110111 und 0800 1110222 fin­den Sie rund um die Uhr eine(n) Ansprechpartner(in) für alle Probleme.