Die im Folgenden genannten Arzneimittel und Wirkstoffe, die als unerwünschte Nebenwirkung sexuelle Funktionsstörungen (mit dem Schwerpunkt erektile Dysfunktion) verursachen können, nicht aber in jedem Einzelfall hervorrufen müssen, sind nur Beispiele, und die Aufzählung kann niemals vollständig sein. In vielen, aber nicht allen Fällen, ist im einzelnen bekannt, auf welche Weise die sexuelle Funktionsstörung verursacht wird. Darauf wird dann kurz hingewiesen.
Übrigens verursachen z.T. dieselben Medikamente auch bei Frauen sexuelle Funktionsstörungen wie beispielsweise Störungen des sexuellen Verlangens, Erregungs- und Orgasmusstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
- Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensiva, Antihypertonika)
- Harntreibende oder entwässernde Medikamente (Diuretika)
- Mittel gegen Herzerkrankungen
- Mittel gegen Gicht
- Mittel gegen Depressionen (Antidepressiva)
- Mittel gegen Schmerzen bei Rheuma, Gicht, Arthritis, Spondylitis, M. Bechterew, Gelenkschmerzen und ‑entzündungen (NSAR / NSAIDs)
- Lipidsenker (andere Bezeichnungen: Cholesterin-Senker, Blutfett-Senker)
- Mittel gegen Magen- und Darmerkrankungen
- Mittel gegen verschiedene Infektionen
- Mittel gegen Krebserkrankungen
- Cortison
- Mittel gegen Diabetes (Antidiabetika)
- Mittel gegen Prostataleiden
- Haarwuchsmittel
- Mittel gegen Epilepsie (Antiepileptika)
- Mittel gegen Blasenfunktionsstörungen, Harninkontinenz
- Antikoagulanzien, (Blut-)Gerinnungshemmer
- Weitere Medikamente: Schlafmittel (Hypnotika), Beruhigungsmittel (Sedativa), Schmerzmittel (Analgetika)
1. Mittel gegen Bluthochdruck
(Antihypertensiva, Antihypertonika)
Erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße und führt dadurch zu erektiler Dysfunktion. Viele zur Blutdrucksenkung eingesetzte Medikamente können dabei ihrerseits als Nebenwirkung eine Sexualfunktionsstörung verursachen. Ein Teufelskreis! Außerdem kann allein schon die Senkung des erhöhten Blutdruckes auf Normalwerte wegen der verringerten Durchblutung zu einer Erektionsschwäche führen.
Wirkstoffgruppe | Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|---|
ACE-Hemmer | Captopril | Capto-Puren®, Tensobon®, Lopirin® | gelegentlich ED |
Enalapril | Benalapril®, Enabeta®, Enahexal®, Xanef® | ||
Fosinopril | Dynacil®, Fosinorm® | ||
Lisinopril | Acerbon®, Coric® | ||
Ramipril | Delix®, Vesdil® | ||
Angiotensin-II- Antagonisten (Sartane) |
Candesartan | Atacand®, Blopress® | Keine negative Auswirkung auf Erektion und Libido. Einige Studien haben gezeigt, dass versch. Sartane die Erektionsfähigkeit sogar verbessern können. |
Eprosartan | Teveten®, div. Eprosartan Generika | ||
Irbesartan | Aprovel®, Karvea® | ||
Losartan | Lorzaar®, Losargamma®. div. Losartan Generika | ||
Olmesartan | Olmetec®, Votum® | ||
Telmisartan | Kinzalmono®, Micardis® | ||
Valsartan | Cordinate®, Diovan®, Provas® | ||
Alpha-1- Rezeptorenblocker |
Terazosin | Flotrin®, Urozosin® | Eher erektionsfördernd und nicht hemmend. Verlängerte oder Dauererektionen (Priapismus). Ejakulationsstörungen. |
Prazosin | Prazosin-ratiopharm® | ||
Urapidil | Ebrantil®, Urapidil-ratiopharm® | ||
Doxazosin | Cardular®, Doxacor® | ||
Beta- Rezeptorenblocker |
Atenolol | Atebeta®, Atehexal®, Tenormin® | ED, Libidoverlust, Testosteron-Abnahme |
Bisoprolol | Bisoprolol dura®, Concor® | ||
Carvedilol | Dilatrend®, Querto®, Carvedilol® | ||
Nebivolol | Nebilet® | ||
Pindolol | Visken® | ||
Propranolol | Dociton®, Obsidan® | ||
Metoprolol | Beloc®, Lopresor®, Prelis® | ED, Libidoverlust, Testosteron-Abnahme, IPP | |
Calcium- Antagonisten |
Amlodipin | Norvasc® | Impotenz |
Verapamil | Isoptin®, Verahexal®, Verapamil versch. Hersteller | Impotenz, Prolaktinanstieg | |
Diltiazem | Dilzem®, Diltiazem versch. Hersteller | Potenzstörungen | |
Clonidin | Clonidin | Clonistada® | gelegentlich verminderte Libido und ED |
Hydralazin, Di-Hydralazin |
beide Wirkstoffe gibt es nur in Kombination mit anderen Wirkstoffen, die ihrerseits ED verursachen |
Potenzstörungen | |
Methyldopa | Methyldopa | Dopegyt®, Presinol® | Potenzstörungen, Libidoverlust |
Reserpin | Nur in Kombination mit anderen Stoffen, die ihrerseits ED verursachen | Potenzstörungen, Libidoverlust, Testosteronmangel |
2. Harntreibende oder entwässernde Medikamente (Diuretika)
Harntreibende oder entwässernde Medikamente werden zur Blutdrucksenkung und zur Entlastung des Herzens eingesetzt, sowie zur Verstärkung der Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln in Kombination mit ihnen.
Wirkstoffgruppe | Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|---|
Amilorid | Immer in Kombination mit anderen Wirkstoffen (Diaphal, Esmalorid, Moduretik, Tensoflux) | Impotenz | |
Spironolacton | Spironolacton | Osyrol®, S. ratiopharm® | Impotenz |
Thiazide | Clopamid | Briserin® | Potenzstörungen |
Hydrochlorothiazid | Disalunil®, Esidrix® |
3. Mittel gegen Herzerkrankungen
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
ACE-Hemmer | siehe unter Mittel gegen Bluthochdruck | |
Alpha-Rezeptorenblocker | siehe unter Mittel gegen Bluthochdruck | |
Beta-Rezeptorenblocker | siehe unter Mittel gegen Bluthochdruck | |
Calcium-Antagonisten | siehe unter Mittel gegen Bluthochdruck | |
Digitalis-Glykoside | Lanicor®, Digimerck® | östrogenartige Wirkung |
Propafenon | Cuxafenon®, Rytmonorm® | verminderte Potenz |
Es finden zum Teil die gleichen Medikamente und Wirkstoffe Anwendung, die auch schon bei den blutdrucksenkenden Mitteln genannt wurden.
4. Mittel gegen Gicht
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Allopurinol | Foligan®, Zyloric® | Potenzstörungen |
Benzbromaron | Benzbromaron AL® | Impotenz |
5. Mittel gegen Depressionen
(Antidepressiva)
Antidepressiva werden nicht nur gegen Depressionen verordnet. Einige Antidepressiva sind auch für andere Anwendungsgebiete wie beispielsweise Angstzustände, Zwangssymptome und chronische Schmerzen zugelassen.
Wirkstoffgruppe | Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|---|
Selektive Serotonin- Wiederaufnahme- Hemmer (SSRI) |
Citalopram | Cipramil®, Citalon®, Citalo‑Q®, div. Citalopram Generika |
Häufig: verringerte Libido, Impotenz, Ejakulationsstörungen, ausbleibende Ejakulation Häufigkeit nicht bekannt: Priapismus |
Fluoxetin | div. Fluoxetin Generika | Häufig: Verminderte Libido, Störungen der Sexualfunktion (verzögerte oder fehlende Ejakulation, Anorgasmie) Häufigkeit nicht bekannt: Priapismus |
|
Paroxetin | Paroxat®, Paroxedura®, div. Paroxetin Generika |
Sehr häufig: sexuelle Dysfunktionen Selten: Hyperprolaktinämie Sehr selten: Priapismus |
|
Sertralin | Zoloft®, div. Sertalin Generika |
Sehr häufig: Ejakulationsversagen Häufig: Verminderte Libido, Sexualstörung, Erektionsstörung Selten: Priapismus |
|
Escitalopram | Cipralex® | Häufig: Ejakulationsstörungen, Impotenz, verringerte Libido | |
Nichtselektive Monoamin Wiederaufnahme Hemmer (NSMRI, trizyklische Antidepressiva) |
Amitriptylin | Amineurin®, Saroten®, Syneudon®, div. Amitriptylin Generika |
Häufig: Libidoverlust, Impotenz |
Doxepin | Aponal®, Doneurin®, Mareen®, div. Doxepin Generika |
Häufig: Libidoverlust, Ejakulationsstörungen, Impotenz | |
Trimipramin | Stangyl®, Trimineurin®, Trimidura®, Herphonal®, div. Trimipramin Generika |
Ohne Häufigkeitsangabe: Erhöhung des Prolaktinspiegels, Gynäkomastie, sexuelle Funktionsstörungen |
|
Amitriptylinoxid | Amioxid-neuraxpharm®, Equilibrin® | Häufig: Libidoverlust, Impotenz | |
Clomipramin | Anafranil®, div. Clomipramin Generika |
Sehr häufig: sexuelle Funktionsstörungen (Störung von Libido und Potenz) Häufig: Gynäkomastie |
|
Opipramol | Insidon®, Opipram®, div. Opipramol Generika |
Gelegentlich: Ejakulationsstörungen, erektile Impotenz | |
Serotonin- Noradrenalin- Wiederaufnahme- Hemmer (SNRI) |
Venlafaxin | Trevilor®, div. Venlafaxin Generika |
Häufig: Libidoabnahme, Ejakulations- und Orgasmus-störungen, Anorgasmie, erektile Dysfunktion |
Duloxetin | Cymbalta®, Ariclaim® | Häufig: Libidoverminderung, Erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörungen, verzögerte Ejakulation |
|
Weitere Antidepressiva |
Lithium | Quilonum® | Impotenz, sexuelle Dysfunktion |
Da bei fast allen Antidepressiva Sexualstörungen häufig als Nebenwirkung auftreten, ist es sinnvoll, auf die Antidepressiva hinzuweisen, bei denen Sexualstörungen nicht häufiger als bei Placebos auftreten (Serretti 2009):
- Agomelatin (Valdoxan®)
- Bupropion (Elontril®)
- Mirtazapin (Remergil®, div. Mirtazapin Generika)
- Moclobemid (Aurorix®, div. Moclobemid Generika)
6. Mittel gegen Schmerzen bei Rheuma, Gicht, Arthritis, Spondylitis, M. Bechterew, Gelenkschmerzen und ‑entzündungen (NSAR / NSAIDs)
NSAR ist die Abkürzung für nicht-steroidale Antirheumatika. Die Abkürzung NSAIDs steht für den englischen Begriff non-steroidal anti-inflammatory drugs; dies sind nicht-steroidale Entzündungshemmer. Dazu gehören als Wirkstoffe u.a. Salicylsäure und ihre Abkömmlinge, die Salicylate, Propionsäure-Derivate, Oxicame, Anthranilsäure-Derivate und andere. Die meisten NSAR / NSAIDs greifen in den Stoffwechsel der Prostaglandine ein. Infolge dessen wird weniger Stickoxid NO gebildet. Dieser Botenstoff ist für die Ausbildung einer Erektion erforderlich. Als Nebenwirkung der NSAR / NSAIDs kann es daher zu erektiler Dysfunktion kommen (Shiri 2006).
NSAR / NSAIDs werden bei einer großen Anzahl von Erkrankungen, Beschwerden und Schmerzen eingesetzt: bei Rheuma, Arthritis, Migräne, Gicht, Spondylitis, Morbus Bechterew; bei Kopf‑, Zahn- und Gelenkschmerzen; gegen Fieber, Entzündungen und Schwellungen u.a.m.
Wirkstoffgruppe | Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|---|
Salicylate | Acemetacin | Acemetacin-CT®, Acemetacin-STADA®, Rantudil® | Erektionsstörungen |
Acetylsalicylsäure (ASS) | Acesal®, Aspirin®, ASS versch. Hersteller | ||
Diclofenac | Allvoran®, Diclac®, Diclo®, Rewodina®, Voltaren® | ||
Indometacin | Indo-CT®, Indomet-ratiopharm®, Indometacin versch. Hersteller | ||
Propionsäure-Derivate | Ibuprofen | Dolgit®, Dolormin®, ibu® versch. Hersteller | |
Ketoprofen | Gabrilen®, Spondylon® | ||
Naproxen | Naproxen® | ||
Pyrazol-Derivate | Phenylbutazon | Ambene®, exrheudon® |
7. Lipidsenker (andere Bezeichnungen: Cholesterin-Senker, Blutfett-Senker)
Wirkstoffgruppe | Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|---|
Fibrate | Bezafibrat | Bezafibrat®, Cedur®, Lipox® | Potenzstörungen, Impotenz |
Fenofibrat | CiL®, durafenat®, Lipidil®, Lipidil-Ter® | ||
Gemfibrozil | Gemfi®, Gevilon® | ||
Statine, CSE-Hemmer | Simvastatin | Zocor®, Simvastatin versch. Hersteller | Es gibt widersprüchliche Aussagen in der Fachliteratur zu der Frage, ob Statine zu einer erektilen Dysfunktion führen können. In neueren Publkationen wird überwiegend von einem neutralen oder sogar positivem Effekt berichtet. |
Pravastatin | Liprevil®, Mevalotin®, Pravasin® | ||
Lovastatin | Mevinacor® | ||
Atorvastatin | Sortis® | ||
Fluvastatin | Cranoc®, Locol® |
8. Mittel gegen Magen- und Darmerkrankungen
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Cimetidin | Azucimet®, Cime®, Cimet®, Gastroprotect®, Tagamet®, H2-Blocker-ratiopharm® |
Libidoverlust, Potenzstörungen |
Metoclopramid | Cerucal®, Gastronerton®, Gastrosil®, MCP®, Paspertin® | Libido- und Potenzstörungen |
9. Mittel gegen verschiedene Infektionen
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Anthracycline | Unfruchtbarkeit | |
Cotrimoxazol | Cotrim®, Kepinol® | verminderte Spermienbildung |
Protionamid | ektebin®, Peteha® | selten Impotenz |
Sulfonamide | Unfruchtbarkeit | |
Trimethoprim | Infectotrimet® | gestörte Spermienbildung |
10. Mittel gegen Krebserkrankungen
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|
Chlorambucil | Leukeran® | Unfruchtbarkeit |
Estramustin | Estracyt®, Multosin® | Verlust von Libido und Potenz |
Methotrexat | Lantarel®, Metex® | gestörte Spermienbildung, Impotenz, Libido-Verlust |
Busulfan | Myleran® | Hodenatrophie, gestörte Spermienbildung |
Cyclophosphamid | Endoxan® | gestörte Spermienbildung |
Revlimid | Lenalidomid® | Häufig ED und gelegentlich Libido-Verlust |
11. Cortison
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Prednison, Dexamethason | Decortin®, Prednison®, Corto-Tavegil® | Drosselung der Hormonproduktion, Impotenz |
12. Mittel gegen Diabetes (Antidiabetika)
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Pioglitazon + Metformin | Competact® | häufig ED |
Glibenclamid | Euglucon®, Maninil®, versch. Präparate, deren Name mit “Glib” beginnt | Erektionsstörungen durch Diabetes können verstärkt werden (Porst 2000, S.90) |
13. Mittel gegen Prostataleiden
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Tamsulosin | Alna® Ocas®, OmnicOcas®, Prostadil®, Tadin®, Prostacure®, Tamsulosin versch. Hersteller |
ausbleibender Samenerguss (Ejakulation in die Blase) |
Finasterid | Proscar® | Impotenz, verminderte Libido, verminderter Samenerguss, Hodenschmerzen |
Dutasterid | Avodart® | Impotenz, verminderte Libido, Ejakulationsstörung, Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brustdrüse) und/oder schmerzhafte Druckempfindlichkeit der Brust |
14. Haarwuchsmittel
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|
Finasterid | Propecia® | Impotenz, verminderte Libido, verminderter Samenerguss, Hodenschmerzen |
15. Mittel gegen Epilepsie
(Antiepileptika)
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Carbamazepin | Tegretal®, Timonil® | Libidoverlust, Impotenz |
Gabapentin | Gabax®, Neurontin® | Impotenz |
Pregabalin | Lyrica® | Erektile Dysfunktion, verzögerte Ejakulation, Anorgasmie, häufig verringerte, gelegentlich gesteigerte Libido |
Primidon | Primidon®, Liskantin® | Erniedrigtes Testosteron |
Valproinsäure | Convulex® | Erhöhtes Testosteron |
Bromazepam | Lexotanil®, Bromazep®, Gityl®, Lexostad®, Normoc® | Libido-Verlust |
Clobazam | Frisium® | Libido-Verlust |
Diazepam | Diazep®, Faustan®, Stesolid® | Libido-Verlust |
Flunitrazepam | Fluminoc® | Libido-Verlust |
Lorazepam | Tavor®, Tolid®, Laubeel® | Impotenz, verminderter Orgasmus, Libido-Verlust |
Oxazepam | Praxiten® | Libido-Verlust |
Chlordiazepoxid | Radepur® | Libido-Verlust |
16. Mittel gegen Blasenfunktionsstörungen, Harninkontinenz
Wirkstoffgruppe | Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) |
Auswirkungen |
---|---|---|---|
Anticholinergika | Darifenacin | Emselex® | Orgasmus- und Ejakulationsstörungen, erektile Dysfunktion |
Solifenacin | Vesikur® | ||
Trospium | Spasmex®, Spasmolyt® | ||
Tolterodin | Detrusitol® | ||
andere | Oxybutinin | Spasyt®, Oxymedin®, Cystonorm® | |
Propiverin | Mictonorm®, Mictonetten® |
17. Antikoagulanzien, (Blut-)Gerinnungshemmer
In der Gelben Liste und den Fachinformationen der Hersteller gibt es keine Hinweise auf Erektionsstörungen als Nebenwirkung von Phenprocoumon und Heparin-Ca. Im “Manual der Impotenz” von Prof. Porst dagegen heißt es: “Unter Antikoagulanzien wie Heparin oder Marcumar wurden ebenfalls Erektionsstörungen beschrieben, wobei der Wirkungsmechanismus unklar ist.”
Wirkstoff | Handelsnamen (Beispiele) | Auswirkungen |
---|---|---|
Heparin-Ca | Heparin-Calcium ratiopharm® | Erektionsstörung |
Phenprocoumon | Marcumar®, Falithrom®, Marcuphen® |
18. Weitere Medikamente: Schlafmittel (Hypnotika), Beruhigungsmittel
(Sedativa), Schmerzmittel (Analgetika)
Medikamentengruppe/Wirkstoff | Auswirkungen |
---|---|
Benzodiazepine | selten verminderte Libido |
Carbamazepin | Einzelfälle Impotenz, verminderte Libido |
Modafinil | Libidoabnahme |
Neuroleptika | sexuelle Störungen, Testosteronmangel |
Rauwolfia, Reserpin | Potenzstörungen, Libidoverlust, Testosteronmangel |
Sulpirid | verminderte Potenz und Libido |
Sympatikomimetika | Impotenz, Libidostörungen |
Psychoanaleptika | Impotenz, Libidostörungen |
Tranquilizer | sexuelle Störungen, Libidoverlust |
Anxiolytica | Anorgasmie, Impotenz, Libidoverlust, Ejakulations- und Erektionsstörungen |
Morphin, Opiate | Libidoverlust durch Testosteronmangel |
Weiterführende Informationen
Beipackzettel
Es empfiehlt sich, den Beipackzettel sehr sorgfältig zu lesen, insbesondere den Abschnitt über die Nebenwirkungen. Dabei können sich Hinweise auf Nebenwirkungen auf die Sexualität unter den verschiedensten Bezeichnungen finden: Impotenz, erektile Dysfunktion, Erektionsstörungen, Sexualfunktionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Libidostörungen, Potenzstörungen, verminderte Libido, verminderte Testosteron-Bildung u.v.a.m.
Informationen zu einzelnen Medikamenten
Gebrauchsinformationen (Beipackzettel) und Fachinformationen findet man in einem Internet-Portal des Bundesministeriums für Gesundheit.