Kos­ten­über­nah­me der Psychotherapie

Psy­chisch ver­ur­sach­te erek­ti­le Dys­funk­ti­on (ED) und ande­re Sexu­al­stö­run­gen kön­nen auf Kos­ten der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) behan­delt wer­den. Hier­an hat sich nach Aus­kunft des Bun­des­ver­ban­des der Ver­trags­psy­cho­the­ra­peu­ten (bvvp) auch durch die Gesund­heits­re­form 2004 (GMG), die Richt­li­ni­en des Gemein­sa­men Bun­des­aus­schus­ses (G‑BA) über die Durch­füh­rung der Psy­cho­the­ra­pie (Psy­cho­the­ra­pie-Richt­li­ni­en) in der Fas­sung vom 20.6.2006 und die Gesund­heits­re­form 2007 (GKV-WSG) nichts geän­dert. Die Beauf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung für die Belan­ge der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten hat der Selbst­hil­fe­grup­pe am 10.10.2004 schrift­lich aus­drück­lich mit­ge­teilt: “Die Kos­ten einer not­wen­di­gen psy­cho­so­ma­ti­schen oder psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung wer­den von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen übernommen.”

Die gene­rel­le Ein­schrän­kung, dass nur bestimm­te psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­fah­ren (ana­ly­ti­sche Psy­cho­the­ra­pie, tie­fen­psy­cho­lo­gisch fun­dier­te Psy­cho­the­ra­pie und Ver­hal­tens­the­ra­pie, jeweils ein­zeln oder in der Grup­pe) von der GKV gezahlt wer­den, gilt natür­lich auch bei der Behand­lung von sexu­el­len Stö­run­gen. Kon­kret bedeu­tet dies, dass bei­spiels­wei­se die Kos­ten für eine Gesprächs­psy­cho­the­ra­pie nicht von der Kas­se über­nom­men wer­den. Auch Sexu­al­the­ra­pie im enge­ren Sinn (mit regel­mä­ßi­ger Teil­nah­me bei­der Part­ner) wird nicht von der Kas­se bezahlt wer­den. Eine The­ra­pie von Sexu­al­stö­run­gen mit den oben genann­ten Ver­fah­ren, bei der der Part­ner gele­gent­lich teil­nimmt, ist hin­ge­gen Kassenleistung.

Die zuge­las­se­nen ärzt­li­chen oder psy­cho­lo­gi­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten kann der Pati­ent mit der Chip­kar­te ohne Über­wei­sung oder mit Über­wei­sung auf­su­chen. Der Pati­ent erhält von der Kas­se auf Anfra­ge eine Lis­te, in der die von der kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung zuge­las­se­nen Ver­trags-Psy­cho­the­ra­peu­ten ver­zeich­net sind. Er kann dann einen oder sogar meh­re­re auf­su­chen. Nach Abspra­che über die geeig­ne­te The­ra­pie bean­tragt der Behand­ler bei der Kas­se eine Behand­lung über 25, 50 oder 160 Stun­den. Die Behand­lung beginnt nach Geneh­mi­gung des Antrags. Begrün­de­te Ver­län­ge­run­gen sind mög­lich. Wäh­rend der Behand­lung kann der The­ra­peut gewech­selt wer­den, wobei das nicht ver­brauch­te Kon­tin­gent an Behand­lungs­zeit nicht ver­fällt und “mit­ge­nom­men” wer­den kann. Nach Abschluss einer Behand­lung ist auf Antrag eine erneu­te The­ra­pie in der Regel nach 2 Jah­ren möglich.

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