Häu­fig­keit (Prä­va­lenz) von Erek­ti­ons­stö­run­gen in Deutsch­land und weltweit

In den letz­ten 20 Jah­ren wur­den welt­weit eine Rei­he von Stu­di­en durch­ge­führt, die die Häu­fig­keit der erek­ti­len Dys­funk­ti­on (ED) unter­sucht haben. Die Ergeb­nis­se sind teil­wei­se sehr unter­schied­lich. Das ist aller­dings nicht ver­wun­der­lich. Die Ermitt­lung der Häu­fig­keit von Erek­ti­ons­stö­run­gen ist nun mal wesent­lich kom­pli­zier­ter als bei­spiels­wei­se die Ermitt­lung der Zahl von Kraft­fahr­zeu­gen pro Kopf der Bevöl­ke­rung. Die fol­gen­den Fak­to­ren beein­flus­sen stark das Ergeb­nis einer sol­chen Studie:

  • Die der Stu­die zugrun­de geleg­te Defi­ni­ti­on der Erektionsstörung
  • Die Art der Daten­er­he­bung (z.B. Inter­view oder Fragebogen)
  • Die Ein­deu­tig­keit und Aus­sa­ge­kraft der Fragen
  • Die Aus­wahl der Stich­pro­be (Kul­tur­kreis, Stadt­be­völ­ke­rung, Landbevölkerung)

Wich­ti­ge Arti­kel, die auf die Unter­schie­de und von­ein­an­der abwei­chen­den Ergeb­nis­se von Stu­di­en zur Prä­va­lenz der erek­ti­len Dys­funk­ti­on ein­ge­hen, fin­den Sie im unten­ste­hen­den Lite­ra­tur­ver­zeich­nis (Prins 2002; Hat­zi­mou­rat­i­dis 2007).

In den fol­gen­den Abschnit­ten stel­len wir Ihnen eini­ge aus­ge­wähl­te Stu­di­en vor.

Mas­sa­chus­sets Male Aging Stu­dy (MMAS)

Die­ser Abschnitt ist lei­der noch nicht fer­tig. Infor­ma­tio­nen zu die­ser Stu­die fin­den Sie im Literaturverzeichnis.

Men’s Atti­tu­des to Life Events and Sexua­li­ty (MALES)

Die­ser Abschnitt ist lei­der noch nicht fer­tig. Infor­ma­tio­nen zu die­ser Stu­die fin­den Sie im Literaturverzeichnis.

Köl­ner Studie

Rand­be­din­gun­gen und Vorgehensweise

Ein spe­zi­ell ent­wi­ckel­ter und vor­her getes­te­ter Fra­ge­bo­gen (Kölner Erfas­sungs­bo­gen zur Erek­ti­len Dysfunk­ti­on, kurz KEED) wur­de im Jahr 1998 an eine reprä­sen­ta­ti­ve Stich­pro­be von 8000 Män­nern zwi­schen 30 und 80 Jah­ren aus dem Stadt­be­zirk Köln ver­schickt. 4883 aus­ge­füll­te Fra­ge­bo­gen wur­den zurück­ge­schickt, davon konn­ten 4489 ver­wer­tet werden.

Defi­ni­ti­on der erek­ti­len Dysfunktion

Neben der Bestim­mung der Prä­va­lenz der erek­ti­len Dys­funk­ti­on soll­te die Stu­die auch die wich­tigs­ten Begleit­erkran­kun­gen her­aus­fin­den. Wir beschrän­ken uns hier auf die Ergeb­nis­se bezüg­lich der Prä­va­lenz. Das wich­tigs­te Ergeb­nis ist, dass bei 19,2% aller Män­ner zwi­schen 30 und 80 Jah­ren eine erek­ti­le Dys­funk­ti­on fest­ge­stellt wur­de. Aber nur rund ein Drit­tel die­ser Män­ner (6,9 % aller Män­ner) lei­den unter der Erek­ti­ons­stö­rung und brau­chen des­halb eine Behand­lung. Die übri­gen haben mit ihrer Potenz­stö­rung kein Pro­blem. Mit höhe­rem Alter nimmt die Häu­fig­keit der Erek­ti­ons­stö­rung deut­lich zu. Die fol­gen­de Tabel­le zeigt die Ergebnisse:

Alters­grup­pe 30–39 40–49 50–59 60–69 70–80 Total
sexu­ell aktiv 96,0 91,9 88,7 83,6 71,3 88,3
wöch. sex. aktiv 92,9 85,3 80,9 66,1 41,5 77,5
sex. unzu­frie­den 34,8 32,3 31,5 41,1 44,0 36,7
ED 2,3 9,5 15,7 34,4 53,4 19,2
the­ra­pie­be­dürf­tig 1,4 4,3 6,8 14,3 7,7 6,9

Erklä­rung: “the­ra­pie­be­dürf­tig” sind Män­ner mit einer erek­ti­len Dys­funk­ti­on, die gleich­zei­tig auch mit ihrer sexu­el­len Situa­ti­on unzu­frie­den sind.

Prävalenz der ED: Kölner Studie

Das neben­ste­hen­de Schau­bild zeigt die Prä­va­lenz der Erek­ti­ons­stö­rung in den unter­such­ten Alters­klas­sen (fett ein­ge­tra­ge­ne Wer­te in der oben­ste­hen­den Tabelle).

Kri­tik

Die Ent­schei­dung über das Vor­lie­gen einer Erek­ti­ons­stö­rung beruht auf kla­ren Fra­gen. Ledig­lich Fra­ge 16 (“Ist es Ihnen mög­lich einen Orgas­mus zu errei­chen?”) zielt nicht ein­deu­tig auf eine erek­ti­le Dys­funk­ti­on. Die Ant­wort auf die­se Fra­ge gibt wohl eher Aus­kunft über eine even­tu­ell vor­lie­gen­de Orgas­mus­stö­rung (Anor­gas­mie).

Ins­ge­samt ist die Köl­ner Stu­die eine sorg­fäl­ti­ge Arbeit, die sich auf eine im Ver­gleich zu ande­ren Stu­di­en gro­ße Anzahl von befrag­ten Män­nern stützt. Aus­sa­gen zur Häu­fig­keit von Erek­ti­ons­stö­run­gen in unse­ren Inter­net­net­sei­ten basie­ren auf die­ser Studie.